Bewegung und therapeutische Gespräche in der Natur
In Krisensituationen fühlen wir oft Ohnmacht und Stillstand. Unser Denken dreht sich im Kreis. Die Wahrnehmung ist nur auf die Probleme fixiert. Empfindungen sind stark eingeschränkt oder ganz abgeschaltet. Einfache Handlungen fallen unglaublich schwer. Der Körper und der Geist sind nicht mehr in Bewegung.
Spazierengehen bringt nun den Körper in Bewegung. Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Psyche aus. Atmung und Durchblutung werden gesteigert. Hormone werden ausgeschüttet. Stress wird abgebaut. Die Stimmung hebt sich an. Die geistige Leistungsfähigkeit wird verbessert. Durch die körperliche Bewegung kommen kognitive und emotionale Prozesse wieder besser in Bewegung.
Der Aufenthalt in der Natur steigert das menschliche Wohlbefinden. In einer städtischen Umgebung herrscht oft Reizüberflutung, die Stress auslöst. Nicht ohne Grund suchen Menschen Erholung in der Natur. Der Abbau von Stress wird in einer natürlichen Umgebung gefördert.
Auch die Art der umgebenden Natur ist entscheidend. Jeder Mensch hat andere Präferenzen, die sich auch im Laufe des Lebens ändern können. Ob ein Wald, eine Landschaft mit Feldern, Berge, Seen oder Flüsse ein stärkeres Wohlbefinden auslösen, ist sehr unterschiedlich. Die Umgebung sollte in jedem Fall ein Gefühl von Sicherheit auslösen.
Ein weiterer Faktor für Gesundheit ist das Gefühl von Eingebundensein in einer sozialen Gemeinschaft. Wenn in einem sozialen Kontakt zu Mitmenschen eine Verbindung entsteht, dann empfinden wir das oft als besonders nährend. Verbindung entsteht durch wirkliches Interesse und die Bereitschaft den Anderen wahrzunehmen. Wenn sich Menschen gehört und gesehen fühlen, dann entsteht Bewegung.
In der Humanistischen Psychotherapie, wie der Gesprächstherapie nach Carl Rogers, ist eine mitfühlende Haltung durch den Therapeuten gegeben. Im Gespräch kann sich durch die Bewegung ein neuer Sinn oder eine Entfaltungsmöglichkeit für die aktuelle psychische Belastungssituation entwickeln.